- Anregungen und Informationen zum Studium der Mathematik -

von H. B. Manthey

1. Wer Mathematik studiert und abschließt, der bekommt mit großer Sicherheit einen Job.

Es gibt so gut wie keine arbeitslosen Mathematiker, höchstens ein paar Berufsanfänger direkt nach dem Studium, die noch suchen. Besonders gefragt sind Absolventen, die Mathematik mit anderen Fächern kombiniert haben, z.B. Mathe und Informatik, Mathe und BWL, Mathe und Medizintechnik, Technomathematik, Computermathematik, Mathe und Fahrzeugbau, Mathe und Musik usw.

Grundsätzlich gibt es zwei Richtungen: Reine Mathematik und Angewandte Mathematik.
Wer reine Mathematik studiert, der zielt eher auf einen Job an der Uni oder in Forschungseinrichtungen.
Angewandte Mathematiker finden Jobs in der Wirtschaft aller Branchen.

2. Abschlüsse

Es gibt drei verschiedene Abschlussmöglichkeiten: Diplom, Bachelor-Master und Lehramt (unterschieden nach Schulstufen).

Der kommende Lehrermangel ist heute, 2009, in aller Munde. Doch nicht alle Lehrer werden gesucht, z.B. gibt es genügend Lehrer für Deutsch und Englisch. Aber die Auguren stimmen darüber ein, dass Lehrer für Mathematik, Physik, Latein, Musik und Kunst auf jeden Fall in großer Zahl fehlen werden.

3. Wer und wieviele studieren denn Mathematik?

Es gibt aktuell rund 2 Millionen Studierende aller Fachrichtungen in Deutschland.
Davon studieren rund 55.000 Mathematik, das sind 2,75 % aller Studierenden, Tendenz steigend.
(Dabei sind Studierende mit Ziel Lehramt und Diplom zusammengefasst.)

Von den Studierenden der Mathematik sind knapp 50 % Frauen!

Pro Jahr schließen rund 8000 Studierende der Mathematik das Studium ab.
Davon sind fast 70% Frauen! D.h., dass Frauen das Mathe-Studium eher durchhalten als Männer.
Allerdings studiert die Mehrheit der Frauen mit dem Ziel des Lehramtes. Das macht sich auch an folgender Zahl bemerkbar:
Es gibt pro Jahr 500 Promotionen im Bereich Mathematik. Von den Promovierten sind aber nur 25 % Frauen.

4. Mathe und Computer

Alle Mathematiker arbeiten heute mit Computern, zumindest bei der Darstellung von Ergebnissen. Die mathematischen Institute stehen voller Computer. In der Angewandten Mathematik sind Computer das alles entscheidende Werkzeug. In der Reinen Mathematik geht es um das Aufstellen und Beweisen von Sätzen. Dabei hilft der Computer nur wenig, entscheidend ist der Kopf, die Idee, das Denken. Computer denken nicht, sie rechnen und zwar besser als der Mensch. Wer auf der Schule schon gelernt hat mit Mathe-Programmen umzugehen, der hat auf jeden Fall Vorteile im Studium.

5. Das Lehrbuch für den Anfang

Man beschaffe sich das Buch

Analysis - Ein Lernbuch für den sanften Wechsel von der Schule zur Uni-

von Ehrhard Behrends , Vieweg, jüngste Auflage

Prof. Behrends von der FU-Berlin, bekannt aus Presse und Fernsehen für die Popularisierung der Mathematik, hat das Buch zusammen mit einigen Studenten entwickelt. Es ist ein LERNbuch, kein Lehrbuch. Es liest sich leicht und locker, flüssig und witzig, so wie er auch vorträgt. (Ich habe bei Behrends studiert.) Wer die ersten 50 Seiten gelesen, verstanden und gut gefunden hat, der kann auch Mathe studieren.

Dipl. Math. Hasso B. Manthey, Jan. 2010

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